Schäferhundeverein - OG Waldmünchen * seit 1967
Schäferhundeverein - OG Waldmünchen* seit 1967

Den richtigen Riecher haben

Joey mit Dona bei der Fährtenarbeit

Was Menschen mit den Augen erfassen, „sieht“ der Hund durch die Nase: Informationen über seine Umwelt, aus denen im Hundehirn deren genaues Abbild entsteht. Schäferhunde sind darin besondere Meister. Die Anatomie seiner Nase gibt dem Hund diesen Vorteil. Drei Nasengänge unterschiedlicher Weite, Ausformung und Länge bilden beim Deutschen Schäferhund das Riechfeld. Dadurch kann das Tier die beim Atmen einströmende Luft noch aus 150 Zentimeter Entfernung auf geringste Geruchseindrücke untersuchen. Beginnt der Hund dann noch intensiv zu schnüffeln, sorgt die höhere Frequenz des Atemholens dafür, dass bestimmte Gerüche noch genauer identifiziert werden.  

Dieser Geruchssinn erklärt die Fähigkeit vieler Hunde, auf einer Duftspur das Zuhause wieder zu finden. Auf ihm basiert die Spürleistung, Schäferhunde zu den unentbehrlichen Helfern auf der Suche nach Verschütteten, vermissten Personen und verscharrten Opfern eines Verbrechens zu machen. Auch Erfolge bei der Rauschgift- oder Sprengstoff-Fahndung hängen von der feinen Hundenase ab.  

 

Veranlagung zum Fährtenlesen

 

Allerdings: Kein Tier kommt bereits als fertiger Fährtenhund zur Welt – erst sein menschlicher Ausbilder macht ihn dazu. Er muss ihm vor allem beibringen, sich beim Absuchen einer Spur nicht durch andere Geruchseindrücke ablenken zu lassen.

Hat der Hund dann auch noch eine Veranlagung zum Fährtenlesen, kann mit seiner Ausbildung relativ früh begonnen werden: Im Gegensatz zu anderen von Gebrauchshunden geforderten Leistungen belastet Spurensuche den Hundekörper nicht extrem. Für die Entwicklung von Körperbau, Bändern und Gelenken stellt sie deshalb auch kein Risiko dar. Schon das heranwachsende Tier kann behutsam, ohne Überanstrengung zur Fährtenarbeit erzogen werden.  

Ein großer Schritt in Richtung der ersten Prüfung als Fährtenhund ist damit getan. Dieses Examen gibt es als selbständige Prüfungsart (FH1 und FH2).

 

Grundlagen:

 

Grundsätzlich können alle Hunde zum Fährtenhund ausgebildet werden.
Das Alter des Hundes ist für die Ausbildung nicht sehr wichtig, aber auch hier gilt: "Früh übt sich." So kann ich schon mit einem Hund die Fährtenarbeit im Alter von 2-3 Monaten beginnen. Aber auch älteren Hunden kann immer noch das Fährten antrainiert werden. Die Fährtenausbildung ist ein Hundesport für jung und alt, dies gilt für Mensch und Tier.
Fährtenhundausbildung ist Fleißarbeit, je nach Veranlagung und Vorhaben kann ich entweder täglich Üben oder auch nur 2-3 Mal wöchentlich aber wie dem auch sei, Fährtenhundausbildung ist ein sehr zeitaufwendiges Hobby. Aber es lohnt sich und macht ungeheuren Spaß.

 

Wie sucht der Hund eine Fährte ?

Der Hochwindsucher:
Diese Hunde interessieren sich weniger für die Gerüche am Boden als vielmehr für die Gerüche, die in der Luft schweben. Sie suchen nach der Geruchsquelle und folgen dabei mit der Nase der "Luftfährte" mit erhobenem Kopf, bzw. hoher Nase. Dieses Bild hat jeder von uns schon mal gesehen oder auch selber erlebt, wen uns ein Geruch in die Nase kommt und der Hund oder auch wir selber, diesen Geruch schnuppernd aufnehmen und folgen.

Der Spürhund:
Sie richten sich nach den Hautduftstoffen von Lebewesen, die sich entlang einer Spur oder ca. 60 cm über dem Boden befinden, deshalb suchen sie mehr mit halbhoher Nase. Diese Hunde sind nicht "Spurentreu", um ihre Fährte zu verfolgen pendeln sie häufig, kürzen ab, überschießen leicht Richtungsänderungen und teilweise bewegen sie sich auch deutlich versetzt zur eigentlichen Spur. 

Der Fährtenhund:
Orientiert sich vorwiegend anhand der Bodenverletzung, die durch Fußabdrücke erzeugt werden. Diese Hunde folgen mit tiefer Nase dem jeweiligen Eigengeruch der Fährte. Die Hunde sind für unsere Zwecke am besten geeignet, sie sind Spurentreu und lassen sich auch durch Wind und Wetter nur wenig beeinflussen.

  1. Was für Gerüche gibt es?
    Wenn ich oder jemand anders eine Fährte lege, egal wie, werden hierdurch bestimmte Gerüche freigesetzt.

    Gerüche des Fährtenlegers: z.B. Schweiß, Parfüm, Kleidergeruch, Zigarettengeruch etc. Also alles Gerüche, die von der Person selbst ausgehen, man nennt diese Gerüche den Individualgeruch. Nachteil dieses Geruchs ist eindeutig, dass er in der Regel bis ca. 60 cm über dem Boden schwebt und deshalb vom Wind leicht weggetragen werden kann. Selbst an windstillen Tagen hält sich dieser Geruch nicht länger als ca. 30 Min. in der Luft.
  2. Bodenverletzung: Die Bodenverletzung findet statt, sobald ich eine Fährte lege. Durch meine Fußabdrücke wird jeder Boden in verschiedener Weise verändert, verletzt. Es gibt die Gerüche, die durch die Veränderung der Erdkruste (z.B. blanker Acker) freigesetzt werden, dann den Geruch von verletzten Pflanzen (Acker mit Saat, Wiesen etc.) und zu guter letzt haben wir dort noch die Mikroorganismen, welche durch den Fußabdruck zerdrückt werden. Die Gerüche, die über die Bodenverletzung entstehen sind für den Hund am längsten erhalten. Je nach Witterung können sie sich über mehrere Tage halten. 

Der Aufbau in der Fährtenarbeit sollte so erfolgen, dass der Hund sich in erste Linie an dem Geruchsfeld der Bodenverletzung orientiert und erst in zweiter Linie an dem Individualgeruch des Fährtenlegers. Da z.B. eine mit Gummistiefeln gelegte Fährte kaum menschlichen Geruch annehmen kann, da durch das nichtatmende Gummi nur geringe Mengen and Duftstoffen auf den Boden dringen.
Der Hund sollte von Anfang an lernen, eine Fährte ruhig, konzentriert und mit tiefer Nase auszuarbeiten. Dabei sollte er den einmal aufgenommenen Mischgeruch von Anfang bis Ende konsequent verfolgen.
Der Hund sollte regelmäßig fährten, weil er nur dann die Arbeitsfähigkeit seines Geruchgedächtnisses steigern kann und dadurch das Unterscheidungsvermögen seiner Hundenase vergrößert. D.h. anfangs sollten wir täglich trainieren, später aber nicht mehr als 2 - 3 mal in der Woche.

 

Die VPG 1-3 entspricht dem selben Schema wie FPR1-3 oder IPO 1-3 (siehe Schemazeichnungen unten)

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